Dabei war Naldo in den Jahren zuvor der "Mister Zuverlässig" der Norddeutschen: Gerade mal 15 Partien verpasste der Innenverteidiger seitdem er 2005 aus Brasilien an die Weser gewechselt war und war neben Per Mertesacker der stabilisierende Faktor in der Werder-Abwehr. Zudem leistete er seinen offensiven Vorderleuten ein ums andere Mal Beistand und war vor allem in Standardsituationen brandgefährlich.
Nur ein Mal nicht in der Anfangself
Die verkorkste Spielzeit der Bremer, die sich erst am vorletzten Spieltag vor dem Abstieg retteten, könnte demnach vor allem mit dem Fehlen des Brasilianers zusammenhängen. Ein Blick auf die statistischen Daten belegt dies: Naldo kam in seinen 155 Bundesligaspielen nur ein Mal von der Bank. Am 17. Spieltag der Saison 2008/09 wurde er beim 2:1-Sieg gegen Wolfsburg neun Minuten vor dem Ende eingewechselt.
Im Schnitt alle acht Bundesligaspiele erzielte der Abwehrmann ein Tor für Werder (insgesamt 19 Tore). Zudem gelangen ihm sieben direkte Torvorlagen. Traf Naldo, konnten die Hanseaten anschließend 15 Mal gewinnen (eine Niederlage, ein Remis). Und auch im ersten Spielaufbau war der mittlerweile 28-Jährige gefragt: 85,6 Prozent seiner Zuspiele brachte er an den Mann.
"Ich bin momentan beschwerdefrei
Eine gute Zweikampftechnik zeichnet Naldo ebenfalls aus: Gute 66,5 Prozent seiner Zweikämpfe gewann der Bremer im Oberhaus - mit diesem Wert wäre er 2010/11 ligaweit auf Rang 6. Nimmt man diese Daten zusammen, erscheint klar, dass Werder Bremen auf einen gesunden Naldo nicht verzichten kann. Doch dies ist gleichzeitig die Crux - denn noch immer ist nicht klar, ob der Abwehrrecke mit dem Gardemaß von knapp zwei Metern zur neuen Saison fit wird.
Naldo leidet noch immer an rätselhaften Kniebeschwerden, die zunächst konservativ behandelt wurden, ehe er sich zu einer Operation in der Heimat durchrang. Nach einem Jahr Leidenszeit erkennt Naldo zumindest wieder einen Silberstreif am Horizont. "Ich fühle mich sehr gut, bin momentan beschwerdefrei", sagte Naldo im "kicker". "Wir arbeiten hart an meinem Comeback."
Es ist dem sympathischen Brasilianer zu wünschen, dass seine Leidenszeit in der kommenden Spielzeit ein Ende hat, und er der Werder-Defensive wieder die nötige Stabilität verleiht.
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